Der Papst in Deutschland – Rückschau

Der Deutschlandbesuch des Papstes liegt jetzt schon ein paar Tage zurück. Dennoch möchte ich einige Worte festhalten, die rings um den Papstbesuch gefallen sind. Somit möchte ich ein kleines Resumee ziehen, und ein wenig auch werten:

Ein ungewöhnlicher, aber wenig überraschender Rückblick lässt sich auf der ZDF-Seite finden: durchgehender Tenor: Der Papst enttäuscht und erfüllt damit alle Erwartungen bzw. Befürchtungen. Die Jugend aber feiert den „Pope-Star“.

Verweisen möchte ich auch auf den Vatikan-Blog, der einen Beitrag online gestellt hat, der in kurzer, knapper Form einen ersten Rückblick bietet. Herr Hagenkord spricht unterschwellig das an, was auch mir aufgefallen ist: Mit dem Osten der Republik tut sich Benedikt schwer, nicht zu letzt, weil er ja jahrtehntelang in Feindeshand lag, sondern auch deshalb, weil die Reformation hier ihren Anfang genommen hat. Mit keiner Silbe erwähnt Hagenkord Erfurt, sei es nun das Augustinerkloster oder den Domplatz, oder die Vesper in Etzelsbach. Wahrescheinlich haben aber auch die restriktiven Maßnahmen der Sicherheitskräfte bewirkt, dass 27.000 Mitfeiernde auf dem Domplatz nicht der Rede wert sind. Ein Interview ist auch noch  erwähnenswert, das einen umfassenderen Rückblick des Papstbegleiters uns liefert.

Dass „Glaube und öffentliches Bekenntnis in dieser Republik möglich ist“ zeigt ein – wie mir scheint recht tiefschürfendes Resumee des Domradios, wobei es auch hier eher subjektive Erlebnisse und Meinungen sind. Aber ich denke, das macht gerade die Aufarbeitung des Papstbesuches aus. Wer objektive Beiträge erwartet, kann sich an die nackten, kalten Fakts halten, die man in allen Zeitungen und Medien lesen kann.

Und was meinen die Kritiker? Nichts Neues unter der Sonne: Alles bleibt so, wie es schon immer kritisiert wurde. Man findet auch nicht viel diesbezüglich, wenn man dem Papstbesuch hinterher googelt. Wahrscheinlich haben sich die kritischen Stimmen heiser gekräht.

Im übrigen: Wer meint, der Besuch des Papstes sei teuer, der lese mal das Schwarzbuch zu den Steuersünden der Regierung.  Andernfalls kann ich auch noch ins Feld führen: Joh 12,3-8 „Da nahm Maria ein Pfund echtes, kostbares Nardenöl, salbte Jesus die Füße und trocknete sie mit ihrem Haar. Das Haus wurde vom Duft des Öls erfüllt. Doch einer von seinen Jüngern, Judas Iskariot, der ihn später verriet, sagte: Warum hat man dieses Öl nicht für dreihundert Denare verkauft und den Erlös den Armen gegeben? Das sagte er aber nicht, weil er ein Herz für die Armen gehabt hätte, sondern weil er ein Dieb war; er hatte nämlich die Kasse und veruntreute die Einkünfte.  Jesus erwiderte: Lass sie, damit sie es für den Tag meines Begräbnisses tue.  Die Armen habt ihr immer bei euch, mich aber habt ihr nicht immer bei euch.“

Mal abgesehen vom Antijudaismus des Johannes, der sich an der Gestalt des Verräters Judas Iskariot austobt, kommt hier eine Verschwendung zutage, die Jesus zulässt. Auch wenn das wirklich mal ein Kritikpunkt wäre: Es ist kein Fest für den Papst gewesen, es ist ein Fest des Glaubens, das Millionen von Menschen gefeiert haben. Und viele sind in ihrem Glauben an Jesus Christus bestärkt worden, auch oder gerade die Jugend, die sich wohl weniger polarisierend auf eine ambivalente Persönlichkeit wie Papst Benedict XVI. einstellen kann als mancher Erwachsene. Der Erfolg des Glaubens lässt sich nicht mit den nackten Fakts beschreiben und auch nicht mit den Zahlen der Bilanzen.

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