Lang, lang ist’s her!? Scheinbar verschwunden aus dem Blickfeld der Medien: Die Katastrophe in Fukushima. Im März/April bewegte sie die Menschen weltweit. Die Reaktorexplosionen erschütterten die atombetriebene Wohlstandsgesellschaft bis auf die Grundmauern und die Debatte um den Ausstieg aus dieser lebensgefährlichen Energiegewinnung erhielt einen unerwarteten Aufschwung. Was bleibt: Schadensbegrenzung und immer noch konfuse Zustände rund um Fukushima.
Schon am 24.8.2011 berichtet das ZDF heute journal: Heimliche Fotos aus dem AKW Fukushima. Aber das sind nicht die letzten Nachrichten am 4.10.2011 von ZDF heute: Wenig Lohn für Arbeiter von Fukushima. Allerdings bin ich etwas skeptisch geworden, was die Seriösität dieser Berichterstattung anbelangt, seitdem das ZDF Magazin aspekte einen äußerst diffamierenden Bericht über die „Neonazi-Hochburg“ Jena gebracht hat und sich erdreistet eine Antwort zu bringen, die mit einem Goethe-Zitat anfängt: „Ach, mein liebes närrisches Nest …“ Sucht man den Originalbeitrag unter „Jena“ dann findet man nur die Antwort der Redaktion. Wahrscheinlich muss man ihn eher unter: „Extreme Gewaltbereitschaft“ suchen, wie er ja auch ausgewiesen ist. Dennoch kann man dieser Machart nicht zustimmen: Weil der Romanautor Steven Uhly Diskriminierungsopfer ist, zwar noch nie in Jena war, steigen wir mal rasch aus dem ICE auf dem Bahnhof „Jena-Paradies“, skandieren mit einer Stimme aus dem Off: „Für Leute mit Migrationshintergrund kein Paradies“, reißen schnell den Beitrag runter unter dem Motto: „Ich würde ja gern mal nach Ostdeutschland fahren, aber ich habe zu viel Angst …“ und verschwinden wieder, ohne auch nur einen Fuß nach Jena gesetzt zu haben. Die Reaktionen sind nicht nur von Jenensern gut nachvollziehbar. Es ist eigentlich äußerst schwach und gesellschaftlich-ignorant solch einen Beitrag zu senden und eine so grottig schlechte Antwort darauf zu verfassen. Da hilft in keinster Weise der Literaturhinweis. Der verstärkt nur den Eindruck, dass das Ganze nur eine Werbung für das Buch von Uhly ist. Es wirft natürlich einen großen Schlagschatten auf das Niveau der Berichterstattung des ZDF, die ich jetzt unter ganz anderen ASPEKTEN betrachte. Interessant finde ich den Artikel von Uhly selber über die Dreharbeiten.
Aber zurück nach Fukushima: Auch wenn das AKW aus dem Scheinwerferlicht der Medien heraus ist, sollten wir mit unserem Gebet und unserer Hilfe für die Menschen nicht nachlassen. Und eine vergessene Katastrophe möchte ich in dem Zusammenhang wieder ins Gedächtnis rufen: Das Erdbeben vom 12. Januar 2010 in Haiti, bei dem 300.000 Menschen starben und deren Folgen noch heute deutlich spürbar sind. Von einer Beendigung des Wiederaufbaus kann auch Ende 2011 nicht die Rede sein, so kann man es auch im Oktober 2011 im Blog des DRK lesen: Unterkünfte und Katastrophenvorsorge für Erdbebenopfer in Haiti.
Gefällt mir Wird geladen …