Bitttage

Auch wenn die Bitttage zur Zeit der Eindämmung der Corona-Pandemie in den katholischen Landen nicht in gewohnter Weise begangen werden können, so sollen doch die Hl. Messen an diesen Tagen vor Christi Himmelfahrt den Charakter einer Bittmesse nicht verlieren.
Es ist eine alte Tradition die drei Tage vor Christi Himelfahrt als Bitttage mit Flurumgängen und Gottesdiensten zu begehen.

470 u. Z. hat der Bischof Mamertus (in Norddeutschland, Südfrankreich und -spanien auch als sog. „Eisheiliger“ bekannt) in Vienne (Gallien, heute Südfrankreich) erstmalig Bittprozessionen abgehalten, weil seine Heimatstadt von Erdbeben und Katastrophen in kürzester Abfolge heimgesucht wurde. Es waren auch damals schon 3 Prozessionen zur Abwendung von Gefahren und zur Erflehung göttlicher Hilfe. Die hierfür erstellten Litaneien und Bittgebete verbreiteten sich in ganz Gallien und Spanien. Die Allerheiligenlitanei, wie wir sie heute noch beten, war und ist Bestandteil dieser Bittgänge.

Warum aber Gott bitten? Wenn er allmächtig ist, weiß er doch schon, was uns fehlt, oder was wir benötigen. Das Evangelium weist uns aber eindeutig darauf hin: „Bittet, so wird Euch gegeben werden! Klopft an!“ – „Wo zwei oder drei in meinem Namen bitten…!“ – „Bittet, worum immer ihr bitten wollt!“ Und auch Jesus bittet den Vater um den „anderen Beistand“ – wie wir es im Evangelium heißt -, den „Geist der Wahrheit“, der die Liebe Gottes in der Welt präsent hält.

Gott um etwas bitten (meistens in Zeiten der Not aber auch sonst ganz hilfreich) heißt nichts anderes als: Sich Gott anvertrauen, alles, ja mein ganzes Leben in seine Hand zu legen.

Menschen, die wenig beten, richten ihre Bitten irgendwann in ihrem Leben doch an Gott, nämlich dann wenn sie in Not sind; einen großen Fehler gemacht haben oder vor schweren Prüfungen oder auch den Katastrophen unseres Lebens stehen. „Lieber Gott, bitte, bitte mach, dass doch das und das eintrifft (oder im anderen Falle eben nicht eintrifft)…“

Gott kann es erfüllen und wird es in seiner Gnade auch erfüllen . Und dieses Vertrauen ist nichts anderes als der Ausdruck unseres Glaubens, der göttlichen Liebe und einer grenzenlosen Hoffnung.

Der SARS-Cov 2 Virus und die Verkalkung

Es ist eine Schande für die Kirche Jesu Christi, wie sich so manche alten zölibatären Männer äußern. Kardinal Müller (ehem. Präfekt der Glaubenskongregation und anerkannter Gegner Papst Franziskus‘) meint doch allen Ernstes, er habe sich gar nicht zum Thema Corona, Impfung und Weltverschwörung geäußert (siehe Domradio). Keine einzige Zeile stamme von ihm. 😉

Das mag zwar in der Sache korrekt sein, aber wenn ich etwas unterschreibe, dann stehe ich zu den Äußerungen, die ich da unterschreibe; und gebe damit auch kund, dass das Geschriebene meine Meinung darstellt. Wie können intelligente Menschen, die immerhin einen solchen Werdegang bis in die Spitzen der kirchlichen Macht über eine beachtliche theologische Laufbahn geschafft haben, einen solchen Verschwörungsunfug unterschreiben und in die Welt setzen.

Wenn man sich auf die Internetseite der Aktion begibt, wird man aufgefordert zu unterschreiben. Klickt man auf die Unterseite All signatories , so stellt man fest, dass anscheinend keiner unterzeichnet hat (sehr witzig: „Um die Privatsphäre der Unterzeichner zu gewährleisten und zum Schutz der Daten, ist die komplette Liste nicht mehr erreichbar.“).

Immerhin geben sich die Hauptübeltäter zu erkennen: Main signatories. Und es stellt sich wieder einmal heraus: Die mit der fortgeschrittensten Verkalkung stehen an oberster Stelle der Liste. Ein gutes deutsches Sprichwort sagt: „Alter schützt vor Torheit nicht“. Wer sich in solcher Weise äußert und dazu noch vehement den Fortschritt in Medizin und Wissenschaft leugnet, gleicht einem Kind, das die Augen sich verbindet und blindlings dem Führer der Lemminge anvertraut, der diese dem Abgrund entgegenführt, in den die Lemminge sich freudig hinabstürzen. Und nachher will es wieder keiner gewusst haben; und alle wollen sie nur Befehlen gefolgt sein. Die Schuld haben doch allein die Führer, die sich feige aus dem Leben geschlichen haben.

Also ihr lieben Christenmenschen: Finger weg von solchen populistischen, ultra-fundamentalischen Verschwörungstheorien und Fake-News, deren Grundlage die Worte des Versuchers Jesu sind (vgl. Mt 4,9.10). Wehret den Anfängen! Aber: Es sind schon lange keine Anfänge mehr. Schaue ich mir die Welt von heute an, so muss ich resümierend feststellen:
Ein Großteil der Welt wird von populistischen Diktatoren beherrscht, die der Demokratie schon nachhaltig geschadet haben durch Lügen, Intrigen und Fake-News und durch eine Pippi-Langstrumpf Mentalität: „Ich mach mir die Welt, wie sie mir (Trump, Putin, Erdogan, Orban, Johnson, Jinping, Kim Jong-un, Bolsonaro, …) gefällt.“ Auch wenn ich dazu den Klimawandel, die Notwendigkeit von Impfungen und sämtliche wissenschaftlichen Erkenntnisse der letzten hundert Jahre leugnen muss.

Hass und Liebe

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Die größte Schwäche der Gewalt liegt darin, daß sie gerade das erzeugt, was sie vernichten will. Statt das Böse zu ver­ringern, vermehrt sie es.

Durch Gewalt kann man den Lügner ermorden; aber man kann weder die Lüge ermorden noch die Wahrheit aufrichten. Durch Gewalt kann man den Hasser ermorden, aber man tötet den Hass nicht.

Gewalt verstärkt nur den Hass. Das ist der Lauf der Dinge. Gewalt mit Gewalt zu vergelten, vermehrt die Gewalt und macht eine Nacht, die schon sternenlos ist, noch dunkler. Dunkelheit kann die Dunkelheit nicht vertreiben; das kann nur das Licht. Hass kann den Hass nicht vertreiben; das kann nur die Liebe.

Martin Luther King

Albertus Magnus: Religion und Wissenschaft

Am 15. November gedenkt der katholische Heiligenkalender des Hl. Bischofs und Kirchenlehrers Albertus Magnus. Er wird insbesondere von Theologiestudenten gefeiert. Albert der Große ist Patron der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Erfurt. Daher wird sein Tag seit langem schon besonders durch Gottesdienst und Festakademie und studentischen Aktionen besonders begangen. Die neue Homepage der Fakultät verschweigt uns allerdings dieses Fest auf den ersten Blick. Man muss schon sehr genau hinsehen. Erst unter dem Link „Nächste Veranstaltungen“ erlangt man nähere Informationen.

Albertus Magnus war nicht nur ein hervorragender Theologe, sondern auch Naturwissenschaftler. Als „doctor universalis“ steht er dafür, dass Glaube und Wissenschaft durchaus zusammen gehen können. Zeitlebens blieb er ein frommer Mensch und eifriger Beter. Er sollte auch heute ein Vorbild eines jeden Wissenschaftlers sein auf der Suche nach Wahrheit und Klarheit.

Parallele Realitäten

Gibt es denn so etwas? Da lebst du Jahre lang mit einem Menschen in einem Haus und musst plötzlich erkennen, dass dieser in einer anderen Welt lebt. Und es ist nicht nur ein goldener Käfig, es ist ein ganzes Universum, das er sich zurechtzimmern hat lassen.
Aber es ist müßig, sich in sein krankes Hirn einzugewöhnen. Nachher wird man noch genau so wie er. Sicher: Was die Zukunft bringt, kann man nie so eindeutig steuern oder voraussehen, aber man kann sich vor den Versuchungen fernhalten.

1. Versuchung: Alles dreht sich um mich. Ich bin der Mittelpunkt der Welt. Aus diesem Blickwinkel betrachte ich die Anderen und Alles, was geschieht. „Wenn du Gottes Sohn bist, so stürz dich hinab; denn es heißt in der Schrift: Seinen Engeln befiehlt er, dich auf ihren Händen zu tragen, damit dein Fuß nicht an einen Stein stößt.“ (Mt 4,5) Das hat auch Jesus abgelehnt, obwohl er Gottes Sohn ist.

2. Versuchung: Was ich sage, ist Gesetz. Ich bin hier der Chef und lasse das die Anderen auch spüren. Worte sind nur dazu da, dass ich sie mir zurechtbiege, ob sie nun falsch sind oder nicht. „Jesus aber antwortete: In der Schrift heißt es: Der Mensch lebt nicht nur von Brot, sondern von jedem Wort, das aus Gottes Mund kommt.“ (Mt 4,4) Damit macht er eindeutig klar, wer das Gesetz ist.

3. Versuchung: Erniedrigungen und Beleidigungen darf nur ich ausstoßen, denn ich bin zutiefst verletzt und gehe über Leichen. Ich bin ein moderner Mensch. In der kapitalistischen Welt von heute zählt nur, was man zählen kann und mein Ellenbogen. Und Satan sprach: “ Das alles will ich dir geben, wenn du dich vor mir niederwirfst und mich anbetest. Da sagte Jesus zu ihm: Weg mit dir, Satan! Denn in der Schrift steht: Vor dem Herrn, deinem Gott, sollst du dich niederwerfen und ihm allein dienen.“ (Mt 4,9.10)

Die Besten

„Auch

die Besten

brauchen

Beratung.

Sonst

wären

sie nicht

die Besten.“

gefunden auf Bestatterweblog.

 

Happy auch im neuen Jahr!

Es ist schon ein verrückter Song: „Happy“ von Pharrell Williams. Am 11.3.2014 schrieb ich im Artikel „Wie are happy?!“ von weltweit ca. 518 Videos aus 76 Ländern. Heute zählen die Experten aus Los Angeles ca. 1950 Videos aus 153 Ländern. In Thüringen scheinen die Leute nicht so happy zu sein. Kann ich auch ein Stück weit verstehen. Dennoch habe ich ein schönes Video gefunden, das einige Regionen Thüringens abdeckt.

Mit diesem Video möchte ich allen Lesern dieses Blogs ein frohes und gesundes neues Jahr wünschen. Bleibt happy oder werdet es so schnell wie möglich 😉

 

Give peace a chance

In Bachmichels Haus habe ich heute einen schönen Beitrag gefunden. Der Weihnachtsfriede ist oft ein Mythos, der in vielen Ländern der Welt jeglicher Realität entbehrt aber sehnlichst herbeigewünscht wird. Nehmt euch ein paar Minuten Zeit in diesen hektischen Tagen und schaut euch in dem Video an, wie Menschen versuchen, den Frieden in ihrem Land durch einfache menschliche Zuwendung zu schaffen, ohne Waffen, mit der einfachen Botschaft: „If Christmas can come to the jungle, you can come home. Demobilize.“ Als erste Maßnahme stellten die Friendensaktivisten Weihnachtsbäume in den Jungle, weil sie merkten, dass an Weihnachten die Zahl der Guerillakämpfer am größten war, die den Kampf verlassen haben.

Sonntag der Weltmission

Mission – sicher auch ein Wort, das heute nicht mehr so politisch korrekt ist. Es ist behaftet mit Begriffen wie: Zwangstaufen, Kolonisierung und dem „finsteren Mittelalter“. Es weckt Assoziationen von Überlegenheit, Stärke und Macht (meist auch politisch), Gewalt und Tod (den Ungläubigen). Wenn wir als Christen heute auf die islamischen Terroristen schauen, dürfen wir nicht vergessen, dass es Jahrhunderte gab, in denen die Christen in den Heiligen Krieg gezogen sind, weil sie sich als Mehrheit verpflichtet sahen – auch mit Gewalt – den Glauben an Jesus Christus in die Welt zu verbreiten. Dass damit auch handfeste politische Interessen verbunden waren und die Motivation dominierten, lässt sich nicht verleugnen. Mancher politische Schachzug wurde in dieser Weise göttlich legitimiert.

Mission stammt vom lateinischen Begriff missio und bedeutet Sendung. Als Christen haben wir von unserem Religionsgründer den Auftrag, die Frohe Botschaft (das Evangelium vom Reich Gottes) und somit den christlichen Glauben zu verbreiten. Biblisch geht das auf eine Textstelle im Matthäusevangelium zurück:

„Die elf Jünger gingen nach Galiläa auf den Berg, den Jesus ihnen genannt hatte. Und als sie Jesus sahen, fielen sie vor ihm nieder. Einige aber hatten Zweifel. Da trat Jesus auf sie zu und sagte zu ihnen: Mir ist alle Macht gegeben im Himmel und auf der Erde. Darum geht zu allen Völkern und macht alle Menschen zu meinen Jüngern; tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, und lehrt sie, alles zu befolgen, was ich euch geboten habe. Seid gewiss: Ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt.“ (Mt 28,16-20)

Obgleich es ein allgemeiner Auftrag aller Getauften ist, wird die konkrete Missionstätigkeit an Organisationen übergeben. Diese Missionstätigkeit unterscheidet sich jedoch wesentlich von der landläufigen und zumal von Atheisten verbreiteten „Finsteren-Mittelalter-Theorie“. Organisationen wie das katholische Hilfswerk Missio versuchen den Christen Unterstützung für ihr Leben zukommen zu lassen und wiederum andere Organisationen (auch Ordensgemeinschaften) zu fördern, die ein christliches Miteinander fördern, das auch ein friedliches Zusammenleben verschiedener Religionen ermöglichen soll. In diesem Jahr stellt Missio Pakistan exemplarisch in den Fokus.

Drei Dinge

Drei Dinge sind es, auf denen die Welt beruht:
Das Gesetz,
der Gottesdienst,
die Werke der Nächstenliebe.

Aus dem Talmud

Endlich da – des Desasters letzter Streich?

Orgelbuch-StammteilEs soll im September ab der zweiten Woche ausgeliefert werden – das lang vermisste und seit über einem Jahr überfällige „Orgelbuch zum Stammteil“, so das Deutsche Liturgische Institut. Eine äußerst schwache Leistung war ja schon die Teileinführung des Gotteslobes zum 1. Advent 2013, wohlgemerkt ohne Orgelbuch. In manchen Bistümern ist das Gotteslob ja erst zum Sommer eingeführt worden, wenn überhaupt … 😉 Manch einer wird sich denken: Wir überspringen die Einführung dieses Gotteslobes und warten gleich auf die Neuauflage.

And the winner is …

Ulrich_NeymeyrDer neue Bischof des Bistums Erfurt heisst Ulrich Neymeyr.

Nachdem die Gerüchteküche den Namen schon gestern dem MDR und der TLZ geflüstert hat, ist es nun öffentlich. Schade nur, dass der Terminplan des „Neuen“ die Teilnahme an der am Sonntag stattfindenden traditionellen Herbstwallfahrt nach Erfurt nicht zulässt. Das ist kein guter Start. Es wäre sicher schön, wenn Bischof Neymeyr sich seinen Schäfchen zeigen würde, die so lange für einen guten neuen Bischof beten mussten.

Hier noch einige Eckdaten, die das Presseamt des Bistums Erfurt zum neuen Bischof herausgibt:

„Weihbischof Neymeyr kam am 12. August 1957 in Worms zur Welt. Nach dem Abitur studierte er als Priesterkandidat des Bistums Mainz in Mainz und Münster Philosophie und Katholische Theologie und wurde am 12. Juni 1982 zum Priester geweiht. Nach zwei Kaplansjahren in Mainz wurde Neymeyr für ein Promotionsstudium freigestellt. 1987 erwarb er mit seiner Studie über „Die christlichen Lehrer im zweiten Jahrhundert: ihre Lehrtätigkeit, ihr Selbstverständnis und ihre Geschichte“ den Titel eines Doktors der Theologie. Noch im gleichen Jahr berief ihn Bischof Karl Lehmann als Subregens an das Mainzer Priesterseminar, wo er das Theologiestudium der Priesterkandidaten begleitete und in der Hausleitung mitarbeitete. 1993 kehrte Dr. Neymeyr in die Pfarrseelsorge zurück und leitete als Pfarrer eine Kirchengemeinde in der Opel-Stadt Rüsselsheim. Hier wirkte er auch in der Arbeiterpastoral und engagierte sich im christlich-islamischen Dialog. Im Jahr 2000 wechselte er als Pfarrer dreier Gemeinden nach Worms.

Am 20. Februar 2003 ernannte Papst Johannes Paul II. Pfarrer Dr. Ulrich Neymeyr zum Weihbischof in Mainz. Am 21. April 2003 empfing er im Mainzer Dom die Bischofsweihe. Der bischöfliche Wahlspruch stammt aus dem Römerbrief der Bibel: „Christus suscepit nos – Christus hat uns angenommen“ (Röm 15,7). Zu seinen Aufgaben als Weihbischof gehörten ausführliche Besuche in den Dekanaten des Bistums, um mit Haupt- und Ehrenamtlichen zu sprechen und mit ihnen die Möglichkeiten kirchlichen Lebens und Handelns vor Ort auszuloten. Seit Mai 2003 leitet Weihbischof Neymeyr außerdem als Bischofsvikar für die Jugend das Dezernat Jugendseelsorge im Bistum Mainz. Innerhalb der Deutschen Bischofskonferenz ist er stellvertretender Vorsitzender der Jugendkommission und Mitglied der Publizistischen Kommission. Darüber hinaus ist er Vizepräsident der Gesellschaft für mittelrheinische Kirchengeschichte und Vorsitzender des Kuratoriums der Wilhelm Emmanuel von Ketteler-Stiftung.

Den meisten Thüringer Katholiken dürfte Weihbischof Neymeyr, der in seinem Heimatbistum als „Mann der Pastoral“ gilt, eher unbekannt sein. „Er hat Menschen gern“, sagt einer, der ihn näher kennt. Dazu passt, dass ihm in Gesellschaft und Kirche das harmonische Miteinander wichtig ist, dies aber nicht zu Lasten von Verschiedenheit und Pluralismus gehen soll. „In der Kirche trauen wir dem Heiligen Geist auch zu, dass er nicht nur Vielfalt und Verschiedenheit bewirkt, sondern auch die Harmonie dieser Unterschiede“, sagte der Weihbischof bei der Eröffnungssitzung des Hessischen Landtages im Januar dieses Jahres.

Thüringen und das Bistum Erfurt sind dem neuen Bischof nicht unvertraut. Seine Großeltern mütterlicherseits stammen aus Pößneck und Sonneberg, zogen aber später nach Mannheim. Der Besuch von Verwandten in Stadtilm führte den Gymnasiasten Neymeyr 1973 auch erstmals nach Erfurt. Hier sollte er später als Subregens und Weihbischof dienstlich noch einige Male zu Gast sein. Beim Deutschlandbesuch des Papstes 2011 zählte Neymeyr zu den Bischöfen, die Benedikt XVI. nach Erfurt und Etzelsbach begleiteten. Um die Situation der Thüringer Katholiken als kleiner Minderheit in einer weitgehend konfessionslosen Bevölkerung weiß der künftige Erfurter Bischof, aber es sind gänzlich andere Verhältnisse als in seinem Heimatbistum. Deswegen will er in seinem neuen Amt „erst einmal hören, sehen und lernen“.

Auch der Kreuzknappe weiß schon bescheid: Der „Neue“ für das Bistum Erfurt. Schön wird in dem Artikel auch auf unsere beondere Diaspora-Situation eingegangen. Da muss man nur noch ergänzen, dass ca. 70 Prozent der Bevölkerung Thüringens die Aufregung und Freude über einen neuen Bischof nicht in dieser Weise teilen, weil sie weder getauft sind noch einer anderen Religion angehören.

Beten wir für unseren neuen Bischof, dass er sich gut einbringt mit vielen neuen Ideen und frischem Wind, und dass Gott ihm die Kraft schenken möge, unserem Bistum außer der Strukturreform auch neuen Schwung und viele gute pastorale Impulse zu verleihen.