Satire

Darf man alles durch den Kakao ziehen? Wo liegen die Grenzen der Satire? Und wenn Satire Kunst sein sollte, darf sie alles? Was ist mit der Meinungsfreiheit? Fragen über Fragen, die sich jeder ehrliche Journalist (sollte es ihn denn geben) fragen muss, der sich auf das staubige Feld der Satire begibt.

Im September letzten Jahres wurde die Satiresendung „extra3“ 40 Jahre alt. Im Norden Deutschlands mehr oder weniger bekannt, hat sie sich der Politsatire gewidmet, einer Sparte, die heute einen sehr rüden und rauhen Ton angenommen hat. Aber gegenüber der „Anstalt“ und „Neo Royal“ sind „extra3“ und die bekanntere „Heute Show“ fast schon ziemlich zahme Formate, wenn man mal von einigen Treffern (Erdogan-Lied) absieht.

Ich muss aber erinnern, dass die „Nacht des Herrn“ ursprünglich ein Satireblättchen gewesen ist. Jetzt taucht hier und da noch ein wenig Satire auf. Schließlich bin ich erwachsen geworden und meine Interessen haben sich geweitet: Gott und die Welt, Politik als auch Religion, Wirtschaft und der alltägliche Wahnsinn, oder wie „extra3“ titelt: „Irrsinn der Woche“. Und um es genau zu nehmen, gehöre ich noch nicht einmal zu den Herausgebern der originalen Schrift, nur zum näheren Umkreis.

Und die Kollegen, die sich mit der extra-3 Redaktion den Flur teilen, machen sich aauch so einige Gedanken zur Satire. Diese Gedankensplitter gehen durchaus konform mit oben genannten Punkten.

Jahr des Glaubens

In einer Zeit, in der der Glaube an den dreieinen Gott der Christen zu verdunsten scheint, ruft Papst Benedict XVI. ein Jahr des Glaubens aus. Alle Menschen sind aufgerufen, den Glauben neu zu entdecken und zu vertiefen. Neuevangelisation nennt man das wohl heute. Volksmission ist der antiquierte Begriff dazu; in katholischen Gebieten vielleicht noch unter der Kurzbezeichnung „Mission“ bekannt.

Das Jahr des Glaubens ist festgesetzt auf den Beginn am 11.10.2012 und soll am 24.11.2013 enden. Vor 50 Jahren begann der Frühling in der Kirche. Die Fenster des Glaubens wurden weit geöffnet. Mir drängt sich oftmals das Bild auf: Die kühlen Herbsttemperaturen haben viele veranlasst diese Fenster wieder zu schließen. Vielleicht wird in diesem Jahr mal wieder ordentlich durchgelüftet.

Wäre es vermessen, sich zu wünschen, dieses Jahr würde auf unbestimmte Zeit verlängert. Frischer Schwung und neue Energie: Jungen Wein füllt man nicht in alte Schläuche.

Moonrise Kingdom und Le Temps De L’amour

Ein Song, der die Abenteuerlust weckt. So schreibt es jemand in den Kommentaren zu dieser Kompilation von Filmszenen aus Moonrise Kingdom. Und ein anderer: „This song seriously makes me want to go out to the beach and have wonderful adventures with a special someone.“ Hm, … das brauch‘ ich wohl nicht zu übersetzen. Und es ist ja auch nachvollziehbar.

Hab‘ mir vor kurzem die kürzlich erschienene DVD „Moonrise Kingdom“ angesehen. [Zweimal „kurz“ in einem Satz … aber es ist so …] Normalerweise mache ich das nicht und warte erst bis die DVD preisgünstiger wird. Aber auf diesen geheimen Sommerhit habe ich schon Wochen gewartet. Die Thüringer Kinos haben ihn ja erfolgreich ignoriert. Mainstream verkauft sich eben besser als Indi.

Für Jugendliche und jung gebliebene Erwachsene, die noch Träume haben, sehr empfehlenswert. Und weil der Film auch recht KURZ ist (90 Min.), kommt keine Langeweile auf. Endlich auch mal wieder ein Film, bei dem der Soundtrack mit Bedacht ausgesucht wurde und die Stimmung des Films auf besondere Art und Weise begleitet und seine Wirkung verstärkt. Wie bei jedem guten Film sollte man den Abspann bis zum Ende schauen. Prost, Gemeinde: „Ich geh‘ hinters Haus und such‘ mir ’nen Baum, den ich umhacken kann.“

Nachtrag: Finde es bescheuert, dass Videos nach ein paar Monaten wegen Urheberrechtsbeschwerden entfernt werden. Deshalb habe ich am 4.10.2017 den youtube-Link geändert.

Nichts für Pfadfinder

Oder doch? Heute startet in einigen Kinos ein Film, der das Zeug zum Kultfilm oder zum Flop hat. „Moonrise Kingdom“ ist eine hinreißend komische Geschichte über zwei Zwölfjährige, die sich ineinander verlieben und durchbrennen. Ein Pfadfinder-Junge und eine Stadttochter. Und ein verrückter Bruce Willis als Dorfsheriff, der versucht, sie wieder zu finden. Der Fim lässt sich ziemlich genau auf September 1965 datieren und hat jede Menge Retro-Charme, der die Dusseligkeit der Charaktere hier und da verständlich zu machen scheint. Sieht jedenfalls nach guter und kurioser Unterhaltung aus. Nur in den Kinos der Provinz Thüringen scheint er noch nicht anzulaufen. Bissel schade, aber ich warte eh wahrscheinlich wieder zu lange und lege mir dann die DVD zu.

Und hier noch einen Link, der beweist, dass die Pfadfinder nicht gut wegkommen in dem Film:

Alles andere als Spaß.

Nachtrag (26.5.): Noch einen Beitrag vom ZDF gefunden.

Ökumenischer Jugendkreuzweg 2012

Der Vorbereitungskreis des Ökumenischen Jugendkreuzweges hat dieses Jahr die Passionsspiele Oberammergau entdeckt.

„Er- löse uns“ ist das Motto in diesem Jahr. Genau diese Erlösung durch Jesu Tod und Auferstehen wird an den Menschen erfahrbar, die diesen Leidensweg immer wieder nachvollziehen und ihn somit im Geiste mitgehen. Erlösung erwächst uns nicht aus einer heroischen  Tat eines Superhelden sondern aus der menschlichen Schwachheit. Dort, wo die Brüche in unserem Leben sind, genau da will Jesus uns heilen und somit die Macht des Bösen durchkreuzen.

Ein kurzes Wort zu den Materialien. Im Vergleich zum letzten Jahr ist die Lesbarkeit der Texte doch erheblich verbessert worden. Die Bilder sind den Passionsspielen aus Oberammergau entlehnt. Sie entstammen nicht aus den Aufführungen sondern sind inszenierte Photographie, die im März 2010 mit den Darstellern aus dem Dorf und jede Menge Scheinwerferlicht gemacht wurde. Es ist eine eigene Komposition der Künstlerin Brigitte Maria Mayer, in der die Körper und das ganze Geschehen zur Skulptur werden und somit Anspruch auf den Augenblick überdauernde Gültigkeit stellen.

Erlöse uns – Ökumenischer Kreuzweg der Jugend 2012

Taizétreffen in Berlin

Alle Jahre wieder treffen sich junge Christen in einer der großen Städte dieser Welt. Der „Pilgerweg des Vertrauens“ wurde von der Communauté de Taizé 1979 ins Leben gerufen. Prior Frère Roger Schutz wollte keine organisierte Bewegung um die Communauté herum. Ihm war es wichtig, einen Pilgerweg zu gehen, auf dem die Menschen zu Hause vor Ort ihr christliches Leben führen sollen. In vielen Ländern kommen Jugendliche regelmäßig zu Gebeten mit Gesängen aus Taizé zusammen, stets verbunden mit der Kirchengemeinde vor Ort.

Aus verschiedensten Beweggründen entstanden neben den Treffen in Taizé auch Gebetstreffen in den Metropolen der Welt, vor allem auch, um ein Zeichen des Friedens, der Gemeinschaft und der Versöhnung zu leben, immer verbunden im Gebet zu Gott. In diesem Jahr findet die Begegnung erstmals in Berlin statt, vom 28.12.2011 bis 1.1.2012.

Ein Zeitzeugnis fand ich auf der Seite der Kommunität: Taizégebete in der DDR:

Die (katholische) Jugend der Welt trifft sich und den Papst

Der Weltjugendtag in Madrid ist zu Ende. Was bleibt, ist nicht nur ein Haufen Müll. Es sind die Fotos und Erinnerungen an ein Treffen, bei dem die Welt, die junge Welt, ein Stück zusammengerückt ist. Land und Leute waren trotz Wetterkapriolen begeistert. Die Heimkehrer trotz Erschöpfung gesättigt mit neuen und guten Erlebnissen und Begegnungen mit Gott und miteinander. In manchen Gemeinden hier in Deutschland scheint der Weltjugendtag wenig beachtet worden zu sein. Aus dem Bistum Erfurt war eine starke Truppe unterwegs, wenn auch nicht gerade zahlenmäßig.

Auf der Homepage der katholischen Jugend im Bistum Erfurt finden sich einige Berichte. Auch die Tagesschau berichtet über dieses Event. Vielleicht sollte man in der Nachbereitung des Weltjugendtages auch auf die Predigt des Papstes am 21. August in der Eucharistiefeier in besonderer Weise eingehen: „… Liebe junge Freunde, erlaubt mir, euch als Nachfolger des Petrus dazu aufzufordern, diesen Glauben, der seit den Aposteln an uns weitergegeben worden ist, zu festigen und Christus, den Sohn Gottes, in das Zentrum eures Lebens zu stellen. Lasst mich aber euch auch daran erinnern, daß Jesus im Glauben nachfolgen heißt, in der Gemeinschaft der Kirche mit ihm zu gehen. Man kann Jesus nicht allein folgen. Wer der Versuchung nachgibt, „auf seine eigene Weise“ Jesus zu folgen oder den Glauben entsprechend der in der Gesellschaft vorherrschenden individualistischen Auffassung zu leben, läuft Gefahr, Jesus Christus niemals zu begegnen oder letztlich einem Zerrbild von ihm zu folgen. …“

Im Anschluß an die Messe in der Kathedrale Almudena nahm Papst Benedikt für etwa 30 Minuten in diesem futuristisch anmutenden “Beichtsegel” die Sünden der Jugendlichen ab.

Soviel zu der Frage, ob man beim Papst auch beichten kann. Das haben sich – eigentlich mehr scherzhaft – im Vorfeld des Papstbesuches in Deutschland auch einige Menschen gefragt.

Was ist Liebe?

Liebe ist wie ein Stück Thunfischpizza oder doch ganz anders? In meinen Betrachtungen zum Hochfest des Herzens Jesu bin ich auch über eine fast vergessene Äußerung der beiden Prager Spejbl und Hurvinek gestoßen. Interessant ist auch die Frage: „Dann darf es also nur zwischen Männern Liebe  geben?“ 😉

Als zusätzliches Schmankerl für alle, die die beiden noch aus DDR-Zeiten kennen, habe ich noch das Märchen Rotkäppchen hinzugefügt. Viel Spaß damit.

Ökumenischer Jugendkreuzweg 2011

Die hohe Zeit der Jugendkreuzwege ist vorbei. Schaut man sich das Material dieses Jahres an, dann weiß man auch warum. Die Texte in den Textheften schwer lesbar: kleine graue Buchstaben. Die Bilder – naja, über Kunst kann man sich (nicht) streiten. Von den Liedern und den Vorstellungen der Liedermacher (u.a. polyphones Kyrie) ist auch nichts zu erwarten. Bestenfalls kommen sie der oft verbreiteten Singfaulheit der Jugend entgegen und fördern diese sogar noch. Ohne Band und Schola geht da gar nichts.

Dennoch laden vielerorts die Gemeinden am heutigen Freitag vor Palmsonntag zum ökumenischen Kreuzweg der Jugend ein. Wir wollen uns darauf besinnen, was im Leben eines Christen wichtig ist. Dazu gehört die Mitfeier der Gottesdienste der Heiligen Woche und an Ostern. Der Jugendkreuzweg soll eine Möglichkeit sein, sich auf das Leiden und Sterben unseres Herrn einzulassen und zu bedenken, was Jesus auch für mich getan hat. Wenn ich das Kreuz ausblende, kann ich auch nicht Ostern feiern.